Dentalhygienekerin Birgit Schlee gibt Eltern wichtige Tipps
Heilbronn. – Auf gesunde Ernährung achten, geeignetes Spielzeug kaufen, früh fördern – wenn Nachwuchs das Licht der Welt erblickt, ist die „To-do“-Liste der Eltern lang. Aber was ist eigentlich mit der Zahnpflege? Oft rückt die nämlich erst mit dem ersten Zahn in den Fokus. Dabei ist eine gute Mundhygiene von Geburt an wichtig. Was man unbedingt darüber wissen sollte und wie man kleine Zahnputzmuffel an die Zahnbürste bekommt – das verriet Dentalhygienekerin Birgt Schlee jetzt in ihrem Vortrag im Heilbronner Haus der Familie.
Die Prophylaxe-Expertin sprach auf Einladung der Stadt zu einem Thema, das ihr als zweifacher Mutter besonders am Herzen liegt: „Vom Schnuller bis zum ersten Zahn“. Karies-Prävention für Kinder muss schon beim Säugling beginnen, weiß die Heilbronnerin. Als ausgebildete zahnmedizinische Fachangestellte und Fachassistentin (ZFA und ZMF) sowie Dentalhygienekerin mit über 30-jähriger Erfahrung hat Birgit Schlee zahlreiche Familien behandelt und für die Bedeutung konsequenter Mundhygiene sensibilisiert.
Mit ihrem Thema stieß sie in Heilbronn auf großes Interesse: Die Frage, wie man die Kinder am effektivsten vor Karies und Co. bewahren kann, hatten werdende Eltern ins Haus der Familie gelockt. Dass schon in den ersten Lebensmonaten des Kindes vieles falsch oder richtig gemacht werden kann, zeigte sie am Beispiel Schnuller. Beliebt, um das Baby zu beruhigen, kann mit dem „Nuckel“ schnell Schaden angerichtet werden. Denn in seiner handelsüblichen Form übt er oft einen zu großen Druck auf das Gaumendach im Mund aus. Die mögliche Folge: eine Fehlstellung im Kiefer. Unbedenklicher ist dagegen ein spezieller medizinischer Schnuller.
Putzen ab den ersten Zahn
Ganz wichtig für die langfristige Mundgesundheit des Kindes ist es außerdem, das Zähneputzen vom ersten Zahn an ernst zu nehmen und mindestens einmal am Tag den Bakterien zum Beispiel mit Hilfe eines speziellen Fingerlings oder einer Babyzahnbürste den Garaus zu machen. Bei aller Ernsthaftigkeit: Spaß darf es aber durchaus auch machen. Das zeigte Birgit Schlee ihrem Publikum mit einigen Videos und Ideen, die auch die größten kleinen Zahnputzmuffel zum Putzen animieren. „Wichtig ist, dass die Eltern bis zum Grundschulalter die Putzergebnisse kontrollieren und gegebenenfalls ein wenig nachhelfen“, machte Schlee deutlich.
Sie ging dabei auch auf die häufig diskutierte Frage „Fluorid: Ja oder Nein?“ ein und wies darauf hin, dass in dieser Debatte oft das Gas Fluor und das Salz Fluorid verwechselt werden. Fluoride sind in kontrollierter Dosis keinesfalls schädlich, sondern schützen die Zähne aktiv und effektiv vor Karies. Die Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) empfiehlt 1.000 ppm Fluorid pro Tag für Kinder – das entspricht etwa einer erbsengroßen Menge Zahnpasta.
Mit ihrem Themenspektrum von der Vermeidung von „Nuckelflaschenkaries“ über Hilfe beim Zahnen und die richtige Putztechnik bis hin zum Einsatz von Fluoridtabletten traf Birgit Schlee einen Nerv bei den Eltern. „Ich weiß aus eigener Erfahrung wie hilfreich es ist, zum Beispiel für die Zahnputz-Motivation des Kindes den einen oder anderen wirklich guten Tipp zu bekommen“, so die Dentalhygienekerin, die ihr Honorar für den guten Zweck in die Kasse der Heilbronner Aufbaugilde spendet.